Botanisches Wissen der Woche
Wussten Sie schon…?
Sonnenhut (Echinacea)
Das Immunsystem stärken
Der Sonnenhut stammt aus Nordamerika. Drei Arten werden als Heilkraut genutzt: der Schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia), der Purpur Sonnenhut (Echinacea purpurea) sowie der Blasse Sonnenhut (Echinacea pallida). Alle drei können bei Erkältungsbeschwerden helfen.
Welche Inhaltsstoffe kommen in Echinacea vor?
Beim Purpur Sonnenhut wird vor allem das Kraut verwendet. Zusätzlich kann aber auch die Wurzel genutzt werden. In der Echinacea kommen Alkamide und Polysaccharide vor sowie ätherisches Öl und Kaffesäure-Abkömmlinge wie die Cichoriensäure.Als pflanzliche Arznei dient beim Schmalblättrigen Sonnenhut die Wurzel. Sie enthält die gleichen Stoffgruppen wie der Purpurfarbene Sonnenhut, jedoch in anderen Mengen.In den Wurzeln des Blassen Sonnenhuts stecken unter anderem Ketoalkene und Ketoalkenine. Die Alkamide sind hier nicht vorhanden. Sonst entsprechen die Inhaltsstoffe des Blassen Sonnenhuts den beiden anderen Arten.
Wogegen hilft Echinacea?
In Laborversuchen wurde festgestellt, dass Sonnenhut Viren, Pilze und Bakterien bekämpft. Er regt Immunzellen auf vielfältige Weise an und greift regulierend in Botenstoffe des Immunsystems ein. Auch antientzündliche Effekte ließen sich nachweisen. Welche Inhaltsstoffe für die Wirkungen verantwortlich sind, ist unklar. Vermutlich ist es das Zusammenspiel verschiedenster Substanzen.
Bislang konnten Forscherinnen und Forscher die Ergebnisse aus den Laborexperimenten nicht auf den Menschen übertragen. Deshalb kann man nicht genau sagen, in welcher Weise sich Echinacea auf unser Immunsystem auswirkt. Dennoch legen Studien einen positiven Effekt von Echinacea auf den Verlauf einer Erkältung nahe. Wer Zubereitungen der Heilpflanze gleich bei den ersten Anzeichen eines grippalen Infekts einnimmt, bei dem sind die typischen Beschwerden tendenziell milder und der Infekt verschwindet schneller wieder. Möglicherweise lässt sich der Erkältung sogar vorbeugen.Der Großteil der Studien wurde mit dem ausgepressten Saft des ganzen Krauts von Echinacea purpurea gemacht. Deshalb liegen hierzu auch die meisten Erkenntnisse vor. Zum Schmalblättrigen und Blassen Sonnenhut gibt es bislang keine aussagekräftigen Untersuchungen, weshalb deren Anwendung bei einer Erkältung und Infekten als „traditionell“ und nicht als „medizinisch anerkannt“ gilt.
Was ist bei der Anwendung zu beachten?
Möchte man Echinacea gegen Erkältungsbeschwerden einnehmen – ob in Form von Tropfen, Saft oder Tabletten – sollte man damit bei den ersten Anzeichen einer Erkältung beginnen. Sonnenhutpräparate sollten nicht länger als zehn Tage angewandt werden. Wenn eine Erkältung länger anhält oder Infekte häufig wiederkehren, sollte ärztlicher Rat in Anspruch genommen werden.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Wer auf Korbblütler allergisch reagiert, sollte Sonnenhut nicht zu sich nehmen. Es kann zu allergischen Reaktionen kommen, welche schwerwiegend verlaufen können.
Menschen, die eine Autoimmunkrankheit oder ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten Echinacea sicherheitshalber nicht einnehmen, da noch zu wenig über die potenziellen Effekte auf das Immunsystem bekannt ist.