Botanisches Wissen der Woche

Wussten Sie schon…?

Spitzwegerich (Plantaginis)

Mit dem Spitzwegerich steht uns eine Heilpflanze zur Verfügung, auf die wir in der Natur häufig stoßen, und die wir in verschiedenen Arzneiformen für unterschiedliche Zwecke nützen. So kann bei einem Ausflug ins Grüne das Jucken oder die Schwellung von einem Mückenstich durch das Auflegen eines zwischen den Fingern leicht zerquetschten, frischen Spitzwegerichblattes, deutlich gelindert werden; aber auch Zubereitungen aus getrockneten, oberirdischen Teilen der blühenden Pflanzen haben als Sirupe, Fluidextrakte oder Teezubereitungen ihren festen Platz in der Behandlung von Erkrankungen im Bronchialbereich.

Die Bezeichnungen Lungenblattl, Heilwegerich oder Wundwegerich sind drei Beispiele, in denen sich die Wirksamkeit dieser Heilpflanze widerspiegelt.

Neben dem Spitzwegerich haben dessen nahe Verwandte – der Breitwegerich und der Mittlere Wegerich, die wir ebenfalls häufig in der Natur finden können – in der Volksmedizin ihren Platz bei der Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme.

ANWENDUNG IN DER PHYTOTHERAPIE

Der Spitzwegerich zählt zu den pflanzlichen Arzneimitteln, die besonders oft als Tee, Fluidextrakt oder Sirup zur Reizlinderung bei Katarrhen der oberen Luftwege Verwendung finden. Dabei kommt die Wirkung der Schleimstoffe und Gerbstoffe zum Tragen.

Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sind mit auf kaltem Weg hergestellten Mazeraten, Fluidextrakten, Pastillen zum Lutschen, Sirupen oder Frischpflanzenpresssäften günstig zu beeinflussen.

Hautareale, die durch Entzündungsreaktionen verändert sind, können mit Extrakten aus dem Spitzwegerich äußerlich behandelt werden.

Bei Insektenstichen besteht die Möglichkeit einer Anwendung mit einem FAM (Kombination von Spitzwegerich mit Schafgarbe), oder man nützt den Spitzwegerich als Frischpflanze (s. Einleitung).

TEEZUBEREITUNG

Innerlich: 2 TL der Spitzwegerich-Droge werden mit 150 ml siedendem Wasser übergossen, man lässt ungefähr 10 Min. ziehen und seiht dann ab. Davon werden täglich 3 – 4 Tassen getrunken.

Äußerlich: Bei der Zubereitung von wässrigen Extrakten zum Gurgeln bzw. Spülen oder für Umschläge wird folgender Kaltauszug hergestellt:

2 TL vom Spitzwegerichkraut werden mit 150 ml kaltem Wasser (oder einem Vielfachen) übergossen, man lässt 1 – 2 Stunden unter gelegentlichem Umrühren ziehen und seiht dann ab.

HINWEIS

Dauer der Anwendungen: Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche dauern oder periodisch wiederkehren, soll mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden.