Botanisches Wissen der Woche

Wussten Sie schon…?

Holunder (Sambucus)

Geschichtliches

Schon in der frühen Antike galt der Holunderbusch als eine der wichtigsten Heilpflanzen und daran hat sich bis in die Gegenwart nichts geändert. Von der Ehrerbietung gegenüber dem Holunder zeugen bis in die heutige Zeit Geschichten, dass «ältere Herren beim Vorbeigehen an einem imposanten Holunderstrauch den Hut gezogen hätten». Im Märchen von Frau Holle fungiert der Holunder als «Sitz der Göttin Holla, welche die Pflanzen und die Tiere zu schützen wusste». Undauch das Kreuz Jesu soll der Geschichte nach aus Holunderholz gefertigt worden sein.

Es finden sich unzählige Hinweise, Geschichten und Fabeln, welche auf die lange Tradition des Holunders als Heilpflanze hinweisen. Dem Holunderstrauch wurden aber auch unheilvolle Eigenschaften zugeschrieben. In alten Volksglaubensschriften ist jedenfalls nachzulesen, dass das Verdorren eines Holunderstrauches mit dem Tod eines Familienmitgliedes einhergehen soll.

Verwendung in der Naturheilkunde

Holunderblütentee ist ein sehr wirksames Hausmittel bei Grippe, Erkältung und Katarrh. Die enthaltenen ätherischen Öle mit ihren Aromenkomplexen wirken schweisstreibend und schleimlösend.

Die Blätter werden erfolgreich zur äusserlichen Behandlung von schwachen Verbrennungen und Frostbeulen eingesetzt.

Die Beeren des schwarzen Holunders wurden früher als Farbstoff zum Färben von Haaren und Stoffen eingesetzt, aber auch um Leder und Rotwein die notwendige Röte zu geben.

Die weissen Blüten des schwarzen Holunders werden heute auch in speziellen Hautlotionen und Salben verwendet.

Bei Fragen über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Holders empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturheilpraktiker oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Die wohl bekannteste Zubereitungsform für die Blüten sind die gebackenen Holunderblüten, die im deutschen Sprachraum auch als Holunderküchlein bezeichnet werden. Dabei werden die Blüten in einen dünnflüssigen Pfannkuchenteig getaucht und anschliessend in der Friteuse schwimmend gebacken. Mit Zimtzucker bestreut und auf einer Vanillecreme serviert, ist dies eine absolut bekömmliche Spezialität aus Grossmutters Zeiten.

Holundersirup, Holunderlikör und auch Holunderwein sind weitere bekannte Verwendungsmöglichkeiten für ein geschmacksvolles Apéro Getränk oder auch zum Dessert.

Holunderkonfitüre aus den Beeren – nicht nur als Brotaufstrich – passt sehr gut zu Schalenkartoffeln sprich «Gschwellti» und zu Käse.

Quelle der Informationen: Kottas